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5 Fragen an… Nicolas Rädecke

Bei 5 Fragen an… stehen regel­mäßig führende Köpfe, Experten und Entscheidungs­träger Rede und Antwort zu aktuellen Themen. Nicolas Rädecke, Geschäfts­führer der Deutschen Unternehmer­börse DUB.de und hat Unternehmens­verkäufe sowohl als Geschäfts­führer, Investor und Berater begleitet.

Nicolas Rädecke besitzt über 18 Jahre Erfahrung in den Bereichen Unternehmens­trans­aktionen und -finanzierungen und hat vor seiner Zeit als Geschäfts­führer bei der DUB in der Transaktions­beratung, als Investor, Berater und Gründer gesammelt. Der von ihm gegründete Online Markt­platz Dealgecoo wurde 2012 erfolg­reich verkauft. Danach übernahm er gemeinsam mit Jens de Buhr die Leitung der Deutschen Unternehmer­börse.

COMPEON: Herr Rädecke, Sie sind geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Unternehmerbörse DUB.de. Was genau macht die DUB?

Nicolas Rädecke: DUB.de ist der größte private Marktplatz für Unternehmensnachfolge. Was Immoscout für Wohnungen ist, dass sind wir für den Kauf und Verkauf von Unternehmen. Bei uns kann vom kleinen Handwerksunternehmen bis zum größeren Industriebetrieb jedes Unternehmen inseriert werden und wir liefern über unsere Reichweite interessante potentielle Käufer. Nachfolger, die ein Unternehmen suchen, finden bei uns daneben auch seriöse Franchisesysteme, die neue Partner für Ihre Systeme suchen. Der einfachste Einstieg ist in der Regel die Unternehmensbörse in der jeder kostenlos suchen und kontaktieren kann.

COMPEON: Das Thema Unternehmensnachfolge ist gerade wieder groß in den Medien. Das Stichwort, das dabei immer wieder fällt, ist Nachfolgewelle. Wie ist Ihre Sicht darauf?

Nicolas Rädecke: Das Thema ist schon lange akut, jetzt ist es endlich in der Öffentlichkeit angekommen. Viele Gründer, die in der Nachkriegszeit Ihr Unternehmen aufgebaut haben und auch viele Neuunternehmer aus der Zeit der Wiedervereinigung haben Ihr Rentenalter erreicht und suchen Nachfolger. Dank der guten Wirtschaftslage suchen die aber häufig gut bezahlte, aber relativ sichere Jobs in großen Unternehmen.

Der beachtlichen Zahl von Unternehmen stehen damit immer weniger potenzielle Nachfolger gegenüber. Als älterer Unternehmer muss ich darauf achten, dass mein Unternehmen interessant genug für eine Nachfolge ist. Als Gesellschaft müssen wir es schaffen, dass Nachfolge wieder cool wird.

COMPEON: Gibt es Branchen, die sich besonders schwer bei der Suche nach Nachfolgern tun – und falls ja: Warum ist das Ihrer Meinung nach so?

Nicolas Rädecke: Entscheidend ist meistens das wirtschaftliche Umfeld der Branche. Als einzelner Schuhverkäufer habe ich es in Zeiten von Amazon und Zalando deutlich schwerer als andere. Für einige, die vielleicht einen interessanten Standort haben, bietet es sich dann an, einem Franchisesystem in ihrer Branche beizutreten.

Mittlerweile gibt es ja auch viele Online-Unternehmen, die Offline-Standorte suchen. Auch hier bieten sich spannende Anknüpfungspunkte. Für alle anderen Branchen gilt allerdings auch: Wer den Markt nicht beobachtet und das Geschäft nicht weiterentwickelt, der ist auch schwer verkäuflich. Dabei spielt es keine Rolle, ob alteingesessenes Handwerksunternehmen oder Biotech-Startup. Ohne Potential wird die Suche nach einem Nachfolger schwer.

COMPEON: Wenn wir an die Übergabe von Unternehmen an einen möglichen Nachfolger denken: Woran scheitern Übergaben und wie kann man dem Ihrer Meinung nach am sinnvollsten entgegenwirken?

Nicolas Rädecke: Es gibt Gründe für ein mögliches Scheitern auf beiden Seiten – beim Verkäufer und auch beim Käufer. Bei Verkäufer sind dies häufig Dinge wie mangelnde Vorbereitung und eine überhöhte Kaufpreiserwartung, beim Verkäufer ist das häufigste Problem die fehlende Finanzierung. Sei es Eigenkapital oder das richtige Einwerben von Fremdkapital. Gemeinsam scheitert es häufig, weil die Parteien es nicht schaffen, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und die Transaktion damit unnötig komplex oder sogar unmöglich wird.

Der Verkäufer hat einen natürlichen Wissensvorsprung, den er ungerne zu früh Preis gibt. Allerdings darf er auch nicht zu lange warten, um den Interessenten nicht abzuschrecken. Der Interessent muss auf die Aussagen vertrauen können, da er schon im Vorfeld Geld für unterschiedliche Prüfungen in die Hand nehmen muss. Ein Henne-Ei Problem, das durch gute Vorbereitung und Sensibilisierung auf beiden Seiten weitestgehend verhindert werden kann.

COMPEON: Wenn es um Nachfolge geht, kommt man, wie auch Sie in der vorherigen Antwort, unweigerlich auch auf die Finanzierung der Nachfolge zu sprechen. Welche Probleme tun sich dabei für potenzielle Nachfolger und Unternehmer auf – und wo sehen Sie die Lösung?

Nicolas Rädecke: Die jetzige Nachfolgergeneration hat regelmäßig zu wenig Eigenkapital angespart, um einen aktuell erforderlichen Finanzierungsanteil zu stemmen. Und selbst wenn doch genügend Kapital vorhanden ist, fehlt es sehr häufig an der Erfahrung und Vorbereitung, um ein erfolgreiches Bankgespräch für eine Fremdfinanzierung zu führen. Naturgemäß haben auch Bankberater in kleineren Standorten weniger Erfahrung mit Akquisitionsfinanzierungen und so scheitern viele Gespräche unnötigerweise. Das ist damit automatisch auch ein großes Problem des Verkäufers, der sein Unternehmen so nicht verkaufen kann. Ein Ausweg für das fehlende Eigenkapital kann ein Verkäuferdarlehen sein, was der Verkäufer allerdings häufig vermeiden will.

Die beste Lösung wäre, wenn dem Käufer ein versierter Berater zu Seite steht, der bei der Erstellung des Business Plans hilft und auch die Bankgespräche mit vorbereitet – der die Anforderungen der Berater der Bank sowie die Größenordnung kennt, in der man sich bewegt, und der auch die Branche versteht. Und deshalb freuen wir uns natürlich, mit Compeon zusammen zu arbeiten.

COMPEON: Herr Rädecke, vielen Dank für das interessante Gespräch.

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