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Grundlagen: Instrumente zur Unternehmens­finanzierung

Selbst Geschäfts­führer kennen häufig nicht alle Wege, wenn es darum geht, Innovationen zu finan­zieren. Wir haben für Sie die geläufigsten Finanzierungs­formen zusammengefasst.

Es kann schon einmal unüber­sichtlich werden, wenn es um die unter­schiedlichen Finanzierungs­möglich­keiten geht, die Spar­kassen, Banken und weitere Finanz­dienst­leister anbieten. Welche Finanzierungs­lösungen gibt es? Für welche Branchen kommen sie in Frage? Und was sind möglicher­weise „Hidden Champions“ unter den Finanzierungs­instrumenten, an die Sie als Unter­nehmer nicht direkt denken?

Dabei bietet die Finanzwelt deutlich mehr als nur Kredite. Welche Finanzierungs­lösung zu welchem Anlass für Sie in Frage kommt, mit Berück­sichtigung auf die dazu passenden Branchen, sehen Sie hier:

Fördermittel: Günstiger das Unter­nehmen auf- und ausbauen

Für viele Unternehmer stehen Förder­mittel immer noch als Synonym für Zu­schüsse – meist mit der Vor­stellung, dass diese nicht zurück ge­zahlt werden müssen. Natürlich gibt es diese Förder­pakete, aller­dings sind sie eher für Gründer interessant. Die meisten der mehr als 1.700 Förder­programme werden den Unter­nehmen von Förder­banken zur Ver­fügung gestellt und bieten finanzielle Mittel zu günstigen Konditionen. Die größte Förder­bank in Deutsch­land ist die Kredit­anstalt für Wieder­aufbau (KfW). Wichtig für Unter­nehmer, die ein Förder­programm nutzen möchten: Förder­banken betreiben keine eigenen Filialen, sondern arbeiten nach dem soge­nannten „Durch­leitungs­prinzip“. Dabei agiert eine Geschäfts­bank als Mediator, nimmt die Kredit­anfrage des Unter­nehmens an, prüft die Unter­lagen und leitet diese an die Förder­bank, die der Geschäfts­bank (bei einem positiven Bescheid) die günstigen Mittel für den Kunden zur Ver­fügung stellt.

Grundsätzlich kann jedes Unter­nehmen Fördermittel aus Förder­programmen nutzen – aller­dings gelten für jedes Programm individuelle Vor­gaben. Häufig beziehen diese sich auf das Unternehmens­alter, einen maximalen Um­satz (um besonders kleinere Betriebe und Mittel­ständler zu fördern) und auf den Verwendungszweck. Themen­gebundene Förderungen unter­stützen in der Regel Unter­nehmen, die besonders innovativ sind, selber forschen oder beispiels­weise in die eigene Energie­effizienz investieren wollen.

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Factoring: Liquidität aus bestehenden Forderungen generieren

Mit Factoring können Unter­nehmen die eigenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Bank­institut oder an einen Factoring-Dienst­leister ver­kaufen. Die ge­schriebenen Rechnungen werden täglich oder wöchentlich voll automatisiert an die Factoring­gesellschaft weiter­geleitet und ein­gereicht. In wenigen Stunden steht die Liquidität aus den einge­reichten Rechnungen dem Unter­nehmen zur freien Verfügung. Weitere Dienst­leistungen wie zum Beispiel die Über­nahme des kompletten Debitoren­managements oder die Übernahme des Ausfall­risikos werden eben­falls angeboten.

    Voraussetzungen für Factoring:

  • Es können nur Rechnungen fakturiert werden, bei denen die Leistung bereits erbracht ist und ein Zahlungs­ziel aus­gegeben wurde.

  • Die Forderungen müssen im Rahmen einer Waren­kredit­versicherung versichert werden können (dabei ist es nicht notwendig, dass das Unter­nehmen bereits eine Waren­kredit­versicherung hat – diese ist im Rahmen einer Factoringlösung enthalten).

  • Mögliche Branchen:

  • Factoring eignet sich besonders gut im Handel, produzierenden und verarbeitenden Gewerbe, Dienstleistungen, Verkehr und Logistik, Personalüberlassung, Chemie- und Rohstoffindustrie. Aber auch im Bau­neben­gewerbe gibt es Factoring-Lösungen.

  • Sowohl für junge und sich im Wachs­tum befindende Unter­nehmen, als auch für bereits große und etablierte Mittel­ständler kann Factoring eine sinn­volle Er­gänzung sein.

Leasing: Investitionen bilanz­neutral und liquiditäts­schonend realisieren

Wahrscheinlich eines der bekanntesten Finanzierungs­instrumente in Deutsch­land – Leasing. Das Konzept von Leasing von Unter­nehmen ist ver­mutlich jedem auch aus der privaten Wirt­schaft bekannt: Die Leasing­gesell­schaft erwirbt hierbei das ge­wünschte Ob­jekt, welches der Unter­nehmer dann zur Nutzung erhält – dafür zahlt er eine Leasing-Gebühr.

    Voraussetzungen für Leasing:

  • Grund­sätzlich kann man (fast) jede Mobilie leasen. Das Leasing von Fahr­zeugen ist sicherlich am bekanntesten, aber auch IT-Ausrüstung, Maschinen, ganze technische Anlagen und andere Betriebs­mittel können geleast werden.

  • Haupt­kriterium ist hier nur die Fungibilität: Nach Ablauf des Leasing-Vertrags muss das Objekt noch zur Weiter­vermietung oder für den Ver­kauf ver­wertbar sein.

  • Mögliche Branchen:

  • Leasing ist völlig branchen­un­abhängig und für nahezu alle Unter­nehmen nutzbar.

Einkaufsfinanzierung: Entlasten Sie Ihren Kontokorrent­kredit

Eine Einkaufsfinanzierung hilft Unternehmen, bei denen die Geschäfts­tätigkeit darin besteht, Waren sowie Güter ein­zu­kaufen und diese an­schließend an den End­kunden weiter zu ver­kaufen oder durch Produktion oder Weiter­ver­arbeitung auf­zu­werten. Da hier Erträge erst nach dem Ver­kauf an den Kunden erzielt werden und die dafür benötigten Waren oder Roh­stoffe im Vor­feld finanziert werden müssen, ist häufig eine Finanzierungs­lösung nötig. Viele Händler nutzen dafür den Kontokorrentkredit oder einen Betriebsmittelkredit – eine Alternative ist die Einkaufs­finanzierung.

Diese funktioniert wie folgt: Zwischen Unter­nehmen und dem Finanzierungs­anbieter wird ein Rahmen­vertrag ab­ge­schlossen, der Finanz­anbieter wird zu Zwischen­händler, der im Auftrag des Unter­nehmens die Waren oder Roh­stoffe vom Lieferanten annimmt und die Rechnung für das Unter­nehmen begleicht. Das Unter­nehmen erhält die ge­wünschte Ware, die Rechnung wird sofort an den Händler be­glichen.

    Voraussetzungen für eine Einkaufs­finanzierung:

  • Je nach Anbieter der Einkaufs­finanzierung ist ein gewisses Mindest­einkaufs­volumen nötig.

  • Mögliche Branchen:

  • Hauptsächlich nutzen Unter­nehmen aus dem Handel, pro­duzierenden und ver­arbeitenden Gewerbe Einkaufs­finanzierungen. Grund­sätzlich können aber alle Unter­nehmen, die Waren oder Roh­stoffe ein­kaufen, eine Einkaufs­finanzierung nutzen.

Mietkauf: Fahrzeuge, Maschinen, technische Anlagen

Mietkauf ist eine besondere Form der Mobilien­finanzierung. Anders als beim Leasing erhält der Unter­nehmer das gewünschte Ob­jekt nicht nur auf Zeit, er wird im Gegensatz zum Leasing im wirtschaft­lichen als auch im recht­lichen Sinne der Eigen­tümer des Investitions­gutes. Das Ob­jekt wird in der Bilanz als Anlage­ver­mögen erfasst. Aus einem steuer­lichen Aspekt bringt dies einige Vor­teile mit sich. Es ist dem Unter­nehmer dadurch möglich, Sonder­ab­schreibungen als auch Investitions­abzugs­beträge zu seinen Gunsten zu nutzen. Wenn es um die Vertrags­lauf­zeit geht, gibt es beim Miet­kauf keine Vorgaben. Am Ende der Laufzeit ist der Unter­nehmer schließ­lich Besitzer des Objektes.

    Voraussetzungen für Mietkauf:

  • Es gibt keine speziellen Voraus­setzungen, um Miet­kauf zur Finanzierung von Mobilien zu nutzen.

  • Mögliche Branchen:

  • Wie auch beim Leasing ist Mietkauf branchen­unabhängig.

Firmenkredit: Der Klassiker

Der Kredit ist nach Leasing sowohl in der Geschäftswelt als auch im Privat­leben das gefragteste Finanzierungs­instrument. Besonders in der der­zeitigen Niedrig­zins­phase bietet es sich für Unter­nehmer an, eher zu finanzieren als Investitionen aus dem eigenen Ver­mögen zu realisieren. Aktuell ist der Leit­zins noch immer auf einem Rekord­tief. Volks­wirte rechnen damit, dass die erste Zins­erhöhung erst 2020 statt­finden wird. Dies bietet den Unter­nehmern eine einmalige Gelegen­heit, günstig zu finanzieren – oft sogar günstiger als über die gängigen Förder­programme.

    Voraussetzungen für einen Firmenkredit:

  • Je nach Rechtsform des Unter­nehmens werden bestimmte Unter­lagen, wie zum Beispiel eine Betriebs­wirtschaft­liche Aus­wertung (BWA) oder eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung durch den Finanz­anbieter ver­langt, um einen Firmen­kredit zu ver­geben. Dies hängt individuell vom Anbieter ab.

Fazit

Wer in das eigene Unter­nehmen investieren will, hat verschiedenste Wege zur Aus­wahl, um dies zu finanzieren. Welche Lösung zum jeweiligen Vor­haben passt, hängt von vielen Faktoren ab. Hier spielen beispiels­weise auch Rechts­form, Branche, Anlass und anderweitig bestehende Forderungen eine Rolle. Das Finanz­portal COMPEON bietet eine zeit­sparende Lösung, wenn Sie sich fragen, welche Finanzierungs­lösung für Ihren Bedarf die beste ist: Unsere unab­hängigen Berater helfen Ihnen in einem unver­bindlichen und kosten­losen Erst­gespräch gerne weiter und beraten Sie zu allen Themen der Unternehmens­finanzierung. Einfach kostenlose Anfrage stellen:


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