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Quantitätstheorie

Es gibt eine Reihe von Begriffen aus der Volks- und Betriebswirtschaft, die sehr theoretisch klingen und es auch sind. Dazu gehört unter anderem die sogenannte Quantitätstheorie, bei der es sich um eine spezielle Wirtschaftstheorie handelt. Zwei zentrale Elemente der Quantitätstheorie sind zum einen die Geldmenge und zum anderen das Preisniveau. In unserem Beitrag erfahren Sie, worum es sich bei der Quantitätstheorie handelt. Ferner gehen wir auf deren Geschichte ein, auf die Annahmen der Theorie sowie auf die Frage, auf welche Weise die Quantitätstheorie mathematisch berechnet wird.

Worum handelt es sich bei der Quantitätstheorie?

Bei der Quantitätstheorie handelt es sich um eine Wirtschaftstheorie. Deren wesentliche Aufgabe besteht darin, das Verhältnis von Geldmenge auf der einen und dem Preisniveau auf der anderen Seite zu beschreiben. Dabei ist es die Kernaussage der Quantitätstheorie, dass – unter speziellen Voraussetzungen – ein begründeter Zusammenhang zwischen dem Preisniveau einerseits sowie der Geldmenge auf der anderen Seite existiert. Die Geldmenge wird in dem Zusammenhang häufig auch als Gesamtbestand des Kapitals innerhalb einer Volkswirtschaft bezeichnet.

Allerdings wird durch die Geldmenge laut der Quantitätstheorie nicht nur das Preisniveau bestimmt, sondern ebenfalls die Kaufkraft der entsprechenden Marktteilnehmer. Dabei geht die Quantitätstheorie von der Annahme aus, dass eine steigende Geldmenge nahezu zwangsläufig zu einer Steigerung des Preisniveaus führt. Anders ausgedrückt: Je mehr Geld sich innerhalb einer Volkswirtschaft im Umlauf befindet, desto höher fällt die Inflationsrate aus. Dies wiederum ist darauf zurückzuführen, dass eine erhöhte Geldmenge nicht in gleichem Umfang dazu führt, dass auch die Wirtschaftsleistung entsprechend steigt.

Die Geschichte der Quantitätstheorie

Die Quantitätstheorie gehört zu den ersten ökonomischen Theorien weltweit. Seit den 50er Jahren handelt es sich sogar um eine der prominentesten Theorien im Bereich der Wirtschaftsökonomie. Das Konzept selbst geht zurück bis ins 16. Jahrhundert. Zum damaligen Zeitpunkt gab es einen deutlichen Anstieg des Goldes, welches von Amerika nach Europa gelangte. Das wiederum verursachte eine gesteigerte Inflation, sodass namhafte Wirtschaftswissenschaftler zu der Auffassung gelangten, dass vermehrtes Geld (Gold) zu einer erhöhten Inflation führt, dies jedoch nicht zwangsläufig eine gesteigerte Wirtschaftsleistung bedeutet.

Von welchen Annahmen geht die Quantitätstheorie aus?

Die wesentliche Annahme der Quantitätstheorie besteht darin, dass die Geldmenge einer der Haupteinflussfaktoren für Wirtschaftsaktivitäten innerhalb einer Volkswirtschaft und einer Gesellschaft im Ganzen darstellt. Dabei führt eine veränderte Geldmenge ebenfalls dazu, dass sich das Preisniveau ändert, genauso wie der Umfang des Angebotes von Gütern und Dienstleistungen. Die Annahme lautet ferner, dass die zuvor genannten Veränderungen der Geldmenge sich auf die Veränderung von Ausgaben auswirken.

Zur Annahme der Quantitätstheorie zählt ebenfalls, dass die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes nicht abhängig von der Geldmenge und auch nicht abhängig vom derzeitigen Preisniveau ist. Stattdessen wird die Umlaufgeschwindigkeit eher von der Preisentwicklung bestimmt. Ebenfalls gehört es zu den Annahmen der Quantitätstheorie, dass innerhalb einer Volkswirtschaft ein Gleichgewicht besteht und es eine Vollbeschäftigung gibt. Letzterer Punkt zeigt bereits, dass es sich bei der Quantitätstheorie tatsächlich oft nur um eine Theorie handelt, da in wenigen europäischen Volkswirtschaften eine sogenannte Vollbeschäftigung erreicht wird.

Wie wird die Quantitätstheorie mathematisch berechnet?

Die Quantitätstheorie lässt sich mathematisch auf Grundlage einer bestimmten Formel berechnen. Die sogenannte Fisher-Gleichung, benannt nach dem gleichnamigen Ökonom, heißt:

M x V = P x T

Der Buchstabe M steht noch heute für die Geldmenge, während das V die Geschwindigkeit darstellt, mit der Geld den Besitzer wechselt. Der Buchstabe P steht für das Durchschnittspreisniveau, während T das Volumen von Transaktionen darstellt, die es in der Sparte Dienstleistungen und Waren gibt. Ausgeschrieben lautet die Formel damit:

Geldmenge * Umlaufgeschwindigkeit = Gesamtausgaben

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