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Variables Darlehen

Innerhalb der Baufinanzierung stellen die Kreditinstitute ihren Kunden heutzutage mehrere Kreditvarianten zur Verfügung. Oftmals wird das Annuitätendarlehen genutzt, welches in der Regel mit einer Zinsbindung versehen ist. Es gibt im Rahmen der Immobilienfinanzierung allerdings auch sogenannte variable Darlehen. Worum es sich dabei handelt, welche Unterschiede zur Zinsbindung existieren und in welcher Situation ein variabler Kredit sinnvoll ist, erfahren Sie in unserem Beitrag.

Was ist ein variables Darlehen?

Von einem variablen Darlehen wird in der Regel ausschließlich im Rahmen der Baufinanzierung gesprochen. Meistens entscheiden sich Kreditnehmer hier für ein Annuitätendarlehen mit einer Zinsbindung. Das bedeutet, dass der mit der Bank vereinbarte Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum nicht verändert werden kann, beispielsweise in den nächsten zehn Jahren. Ein variables Darlehen hingegen beinhaltet diese Zinsbindung nicht.

Hier hat die Bank stattdessen die Möglichkeit, den Zinssatz – je nach Marktgegebenheiten – jederzeit nach oben oder unten anzupassen. Das wiederum heißt, dass der Kreditnehmer im Grunde nie weiß, welche Zinsbelastung er in den nächsten Jahren zu tragen hat. Die Banken können bei einem variablen Darlehen den Zinssatz sowohl senken als auch erhöhen. Das ist die Besonderheit, die Kreditnehmer unbedingt im Zusammenhang mit variablen Darlehen kennen sollten.

Welche Kredite gibt es als variable Darlehen?

Banken bieten innerhalb der Immobilienfinanzierung verschiedenen Kredite an. Insbesondere das Annuitätendarlehen, aber auch Tilgungsdarlehen, werden normalerweise nicht nur mit einer Zinsbindung, sondern ebenfalls als variable Darlehen angeboten. Allerdings kommt es auf die allgemeine Zinslage an, wann die Kreditinstitute variable Darlehen eher offensiv anbieten oder eher zurückhaltend sind.

Naturgemäß stehen die Banken mit ihren Interessen diesbezüglich kontrovers zu den Wünschen der Kunden. Wer ein variabel verzinsliches Darlehen abgeschlossen hat, möchte natürlich, dass die Gesamtmarktzinsen fallen. Dann würde die Bank nämlich den Zinssatz des Kredites anpassen und eine Zinssenkung durchführen. Banken hingegen bevorzugen verständlicherweise steigende Zinsen, weil sie dann den Zinssatz erhöhen und selbst mehr Einnahmen generieren können.

Wann ist ein variables Darlehen empfehlenswert?

Aus Sicht der Kunden gibt es im Wesentlichen zwei Bedingungen, unter denen ein variables Darlehen empfehlenswert ist. In der aktuellen Niedrigzinsphase zum Beispiel wäre es in den weitaus meisten Fällen ein Fehler, sich für ein variables Darlehen zu entscheiden. Stattdessen ist in dem Fall eine – möglichst lange – Zinsbindung von Vorteil. Würden Sie heute ein variabel verzinsliches Darlehen wählen, ist die Gefahr aufgrund der ohnehin bereits sehr günstigen Kreditzinsen am Markt groß, dass die Darlehenszinsen in den nächsten Jahren ansteigen. Dann würde Ihr Kredit immer teurer.

Stattdessen ist es eine ideale Voraussetzung für ein variables Darlehen, wenn sich der Markt in einer Hochzinsphase befindet. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Kreditzinsen in den nächsten Monaten oder Jahren sinken und auch der Zinssatz des variablen Darlehens reduziert wird. Eine andere Bedingung kann darin bestehen, dass sich die Marktzinsen zwar eher im Mittelfeld befinden, Experten aber – aus verschiedenen Gründen – dennoch davon ausgehen, dass die Kreditzinsen in den nächsten Jahren sinken werden. Ein variables Darlehen ist also nicht unbedingt nur in der Hochzinsphase von Vorteil, sondern auch dann, wenn allgemein von mittel- bis längerfristigen Zinssenkungen auszugehen ist.

Vorteil: Kostenfreie Sondertilgungen jederzeit möglich

Neben der eventuellen Zinssituation während der Laufzeit kann ein variabel verzinsliches Darlehen noch einen weiteren Vorteil haben, insbesondere im Vergleich zu Krediten mit Zinsfestschreibung. Da die Bank den Zinssatz jederzeit anpassen darf, dürfen auf der anderen Seite Kreditnehmer bei einem variabel verzinslichen Darlehen jederzeit Sonderzahlungen leisten und auch den kompletten Darlehensbetrag in einer Summe vorzeitig ablösen.

Beim Darlehen mit Zinsfestschreibung hingegen müsste die Bank der vorzeitigen Tilgung zum einen zustimmen. Zum anderen berechnet sie in dem Fall meistens eine Vorfälligkeitsentschädigung, sodass zusätzliche Kosten in nicht unerheblicher Höhe für den Kreditnehmer entstehen. All diese Punkte sollten Sie bei Ihrer Wahl zwischen einem Kredit mit Zinsfestschreibung und einem variabel verzinslichen Darlehen unbedingt berücksichtigt.

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