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Transitgeld

Deutschland wird schon seit Jahrzehnten als klassisches Transitland bezeichnet. Der Transitverkehr hat in der heutigen globalisierten Welt ohnehin eine enorme Bedeutung, sodass in dem Zusammenhang auch das sogenannte Transitgeld eine wichtige Funktion besitzt. Grundsätzlich wird dann vom Transitverkehr gesprochen, wenn Waren ein Land lediglich durchlaufen, ohne dass es sich dabei um das Ausgangs- oder Zielland der entsprechenden Warenlieferungen handelt. Demzufolge kann der Fachbegriff Transit auf mit Durchfuhr übersetzt werden. Um das Transitgeld zu erläutern, ist es demzufolge wichtig, die Grundlagen des Transitverkehrs zu kennen.

Wie funktioniert der Transitverkehr?

Um den Transitverkehr vereinfacht darzustellen, sind stets Beispiele anhand von Ländern bestens geeignet. Angenommen, dass eine Warenlieferung in Frankreich startet und sich das Zielland Polen ist. In diesem Fall wäre Deutschland das Transitland, denn die Lieferung erfolgt zwar von der deutsch-französischen bis zur deutsch-polnischen Grenze, aber Deutschland ist eben weder das Absende- noch das Empfängerland. Abstrakt formuliert heißt dies, dass Waren und Güter von Staat A nach Staat C geliefert werden, während oftmals ein Großteil des Transports durch den Staat B erfolgt.

Worum handelt es sich beim Transitgeld?

Etwas salopp formuliert hat das jeweilige Transitland von dem Warenverkehr nichts, da keine Geschäftsbeziehung mit dem Empfänger der Lieferung und dem Lieferanten besteht. Alleine in Deutschland durchqueren täglich mehrere 10.000 Lkw das Bundesgebiet, ohne dass hierzulande die Lieferung gestartet oder beendet wird. Dadurch werden unter anderem die Straßen erheblich belastet. Auf Dauer entsteht dadurch natürlich ein nicht unerheblicher wirtschaftlicher Schaden, da Autobahnen und Bundesstraßen schneller abnutzen und demzufolge schneller instand gehalten werden muss.

Diesen Schaden versuchen Transitländer wie Deutschland dadurch auszugleichen, dass sie das sogenannte Transitgeld verlangen. Ein anderer Begriff für das Transitgeld ist der Durchgangszoll. In diesem Fall verlangt das Transitland demzufolge das Transitgeld als Gegenleistung dafür, dass der Warenverkehr durch das Land fließen darf, um sein Ziel zu erreichen. Der sogenannte Durchgangszoll ist auch für Deutschland eine nicht unerhebliche Einnahmequelle, sodass das Transitgeld auch im Bundeshaushalt ein größerer Posten ist.

Transitgeld macht die Transitwaren teurer

Eine klassische Auswirkung des Transitgeldes besteht unter anderem darin, dass dieses auf alle Transitfahrten berechnet wird. Dadurch wiederum werden die entsprechenden Güter und Waren teurer. Dieser Preisaufschlag wird allerdings normalerweise nicht von den Herstellern oder Lieferanten getragen, sondern letztendlich zahlt der Endabnehmer, also der Bürger, diese zusätzlichen Kosten. Dies geschieht dadurch, dass die Waren schlichtweg im Geschäft, also im Einzelhandelsbereich, teurer sind, als wenn sie direkt zwischen den zwei beteiligten Ländern – ohne dass Zwischenschalten von Transitländern – geliefert worden wäre.

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