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Teuerungsrate

Für die Preisentwicklung in Deutschland und global betrachtet gibt es mehrere Bezeichnungen. Am bekanntesten ist den meisten Verbrauchern sicherlich die Inflationsrate, die ebenfalls häufiger als Teuerungsrate oder Veränderung des Verbraucherpreisindex bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um einen wichtigen, wirtschaftlichen Maßstab, an dem zum Beispiel auch die EZB ihr Handeln ausrichtet.

Was ist die Teuerungsrate?

Die Teuerungsrate stellt die Preisveränderungen eines sogenannten Warenkorbs dar. Sie steht daher in Verbindung mit dem Verbraucherpreisindex, der wiederum Monat für Monat misst, in welchem Umfang und in welche Richtung sich die Preise für Güter und Services in Deutschland verändern, die wiederum von den Privathaushalten in Anspruch genommen werden. Die Teuerungsrate misst im Detail diese Veränderung des Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Vormonat bzw. zum gleichen Zeitraum innerhalb des Vorjahres. Oft spricht man von der Inflationsrate statt von der Teuerungsrate.

Gibt es einen Unterschied zwischen Inflationsrate und Teuerungsrate?

In aller Regel werden die zwei Begriffe Inflation bzw. Inflationsrate und Teuerungsrate synonym verwendet. Zwar gibt es eine enge Verbindung zwischen den zwei Fachbegriffen, aber dennoch sind Teuerungsrate und Inflation streng genommen nicht das gleiche. Stattdessen wird bei der Teuerungsrate angegeben, um viel Prozent die Inflation sich verändert. Das wiederum kann dazu führen, dass eine negative Teuerungsrate eine Deflation nach sich zieht. Darüber hinaus wird der Begriff der Inflation meistens dafür genutzt, um einen zunehmenden Wertverfall des vorhandenen Geldes zu beschreiben, der wiederum meistens auf eine erhöhte Teuerungsrate zurückzuführen ist. Aber auch (zu viel) Geld am Markt kann zur Inflation führen.

Wie berechnet man die Teuerungsrate?

Da die Teuerungsrate die Veränderung des Verbraucherpreisindex darstellt, ist es wichtig zu wissen, wie dieser ermittelt wird. Der Verbraucherpreisindex basiert auf einem sogenannten Warenkorb, der wiederum etwa 650 Produkte und Dienstleistungen aufweist, die regelmäßig von den Haushalten in Deutschland gekauft bzw. in Anspruch genommen werden.
Dabei fließen allerdings nicht die Preise aller Produkte und Dienstleistungen im gleichen Umfang in den Warenkorb ein, sondern das ist im sogenannten Belegungsschema festgelegt. Die zuständigen Personen schauen sich also Monat für Monat die Preise der einzelnen Produkte und Dienstleistungen an, um so letztendlich die Veränderung des Verbraucherpreisindex anhand des Gesamtwarenkorbes festzustellen.

Wozu dient die Teuerungsrate?

Die Teuerungsrate ist vor allem ein wichtiges Instrument, um die Stabilität des Geldes, also innerhalb der EU des Euro, zu analysieren. Steigt die Teuerungsrate beispielsweise über einen längeren Zeitraum hinweg ein, ist das eine Inflation und ab einem gewissen Grad müsste zum Beispiel die EZB durch entsprechende Maßnahmen gegensteuern. Darüber hinaus ist der Verbraucherpreisindex und die damit zusammenhängende Teuerungsrate ebenfalls häufiger Inhalt von bestimmten Verträgen, bei denen sich Preise wiederum an der Entwicklung der Teuerungsrate orientieren.

Was führt zur Veränderung der Teuerungsrate?

Es gibt mehrere Gründe, warum sich die Teuerungsrate verändern kann. Dies gilt insbesondere für ein Ansteigen der Inflationsrate, das insbesondere die folgenden Ursachen haben kann:

  • Sinken der Realproduktion
  • Erhöhte Lohnkosten
  • Erhöhte Produktionskosten
  • Erhöhte Material- und Rohstoffkosten
  • Zunahme der absoluten Geldmenge, meistens durch EZB verursacht

Zwar können diese Gründe zu einer Veränderung der Teuerungsrate führen, jedoch ist diese in der Regel trotzdem von Angebot und Nachfrage abhängig. So führt insbesondere eine erhöhte Nachfrage oft zu einer Inflation und somit auch zu einer Erhöhung der Teuerungsrate.

Welche Auswirkung hat die Erhöhung der Teuerungsrate?

Normalerweise sind im ersten Schritt Arbeitnehmer negativ betroffen, wenn sich die Teuerungsrate über einen längeren Zeitraum erhöht. Die erste Folge ist nämlich eine reduzierte Kaufkraft, weil das reale Einkommen durch steigende Preise am Markt geringer wird. Im zweiten Schritt werden auch vorhandene Sparguthaben und verzinsliche Anlageformen weniger Wert. Es gibt allerdings auch Profiteure einer höheren Teuerungsrate, nämlich Schuldner. Die Schulden werden relativ betrachtet durch eine steigende Inflation geringer. Insgesamt betrachtet wirkt sich eine erhöhte Teuerungsrate jedoch immer negativ auf die Volkswirtschaft aus.

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