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Treuhandkredit

Beim Treuhandkredit handelt es sich um eine spezielle Kreditvariante. Kennzeichnend ist, dass das Darlehen über eine dritte Partei abgewickelt wird und daher nicht nur der Kreditnehmer und Kreditgeber beteiligt sind. In der Praxis nehmen solche Treuhandkredite unterschiedliche Funktionen wahr.

Worum handelt es sich beim Treuhandkredit?

Das charakteristische Merkmal für einen Treuhandkredit ist vor allem, dass es neben dem Kreditgeber und Kreditgeber eine dritte Partei gibt. Meistens handelt es sich dabei um ein Kreditinstitut, dessen Aufgabe darin besteht, für einen korrekten Ablauf des jeweiligen Kreditgeschäftes zu sorgen. Für die Bank als Treuhänderin handelt es sich daher nicht um eine Kreditvergabe, sondern in gewissem Sinne um ein durchlaufendes Geschäft.

Aus dem Grund wird im Zusammenhang mit Treuhandkrediten auch häufiger von durchlaufenden Krediten gesprochen. Dass – meistens die Bank – als Treuhänderin agiert, führt dazu, dass dafür ein vereinbartes Entgelt zu zahlen ist. Hierzulande sind es zahlreiche Banken, die im Treuhandgeschäft aktiv sind, wie zum Beispiel Sparkassen oder auch die Volks- und Raiffeisenbanken. Bei den Geldgebern von Treuhandkrediten handelt es sich in der überwiegenden Mehrheit entweder um die öffentliche Hand (Staaten, Gemeinden und Kommunen) oder um Versicherungsgesellschaften.

Welche Akteure gibt es beim Treuhandkredit?

Im Zusammenhang mit Treuhandkrediten treten die folgenden drei Akteure in Erscheinung:

  • Treugeber
  • Kreditnehmer
  • Treuhänder

Beim Treugeber handelt es sich in den meisten Fällen um Institutionen der öffentlichen Hand, vielfach um den Staat. Darüber hinaus treten ebenfalls staatliche Banken und Versicherungsgesellschaften als Treugeber auf und stellen Geld für das entsprechende Darlehen zur Verfügung. Als Kreditnehmer kommen bei Treuhandkrediten sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen infrage. Deren Aufgabe ist – wie bei gewöhnlichen Krediten auch – die Zahlung der meistens monatlichen Raten und somit die Tilgung des Darlehens.

Die dritte Partei beim Treuhandkredit ist der Treuhänder. Dessen wesentliche Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass eine ordnungsgemäße Abwicklung des Kredites stattfindet. Darüber hinaus nimmt der Treuhänder die Funktion wahr, im ersten Schritt die Darlehensraten nebst Zinsen entgegenzunehmen und diese im zweiten Schritt an den entsprechenden Treugeber weiterzuleiten. Für seinen Service bekommt der Treuhänder – meistens regelmäßig pro Jahr – eine Provision.

Welche Varianten des Treuhandkredites existieren am Markt?

Am Markt gibt es mehrere Varianten des Treuhandkredites, nämlich insbesondere:

  • Offenes Treuhandkonto
  • Verdecktes Treuhandkonto
  • Offenes Anderkonto

Die wesentliche Eigenschaft der offenen Treuhandkonten besteht darin, dass diese offensichtlich sind und alle Parteien das entsprechende Treuhandverhältnis jederzeit einsehen können. Etwas anders stellt sich die Situation bei den verdeckten Treuhandkonten dar. Diese tragen keinen Hinweis, dass ein Treuhandverhältnis existiert und wie dessen Regelung ist. Daher sind öffentliche Einsichten nicht vorgesehen.

Eine spezielle Variante des offenen Treuhandkontos ist das offene Anderkonto. Dieses darf allerdings lediglich von bestimmten Berufsgruppen genutzt werden, wozu insbesondere Rechtsanwälte und Notare, Wirtschaftsprüfer sowie Steuerberater zählen. Die Kontoeröffnung wird vom Treuhänder veranlasst. Entgegen dem offenen und dem verdeckten Treuhandkonto wird das offene Anderkonto meistens im geschäftlichen Bereich genutzt.

Welche Aufgabe haben Treuhandkredite?

Eine wesentliche Aufgabe von Treuhandkrediten besteht in der sogenannten Gesellschaftsförderung. Dabei geht es vor allem darum, öffentliche Mittel an bestimmte Personen oder Unternehmen weiterzuleiten. Die Gründe für Treuhandkredite sind unter anderem:

  • Förderung des Mittelstandes
  • Forderung von Energiesparmaßnahmen
  • Förderung von Familien
  • Forderung des Wohnungsbaus

Treuhandkredite lassen sich ferner danach unterscheiden, ob es sich um Sach- oder Gelddarlehen handelt. Meistens ist Letzteres der Fall, sodass der entsprechende Empfänger Kapital erhält.

Welche Vorteile haben Treuhänderkredite?

Es gibt mehrere Vorteile, durch die sich Treuhandkredite auszeichnen können, und zwar sowohl für den Kreditnehmer als auch für den Kreditgeber sowie für den Treuhänder. Der wesentliche Vorteil für den Kreditnehmer besteht darin, dass er das Darlehen meistens zu einem besonders günstigen Zinssatz erhält. Der Darlehensgeber wiederum profitiert vor allem davon, dass er faktisch keine Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang mit dem Darlehen hat. Der Vorteil des Treuhänders besteht darin, dass er keine eigenen Mittel verleiht und zudem für seinen Aufwand eine Provision erhält.

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