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Fristentransformation

Die Fristentransformation ist ein Begriff, der insbesondere im Bankbereich von großer Relevanz ist. Fristen sind bekanntlich festgelegte Zeiträume, die sich in dem Fall auf Anlagen und verliehenes Geld beziehen. In unserem Beitrag erfahren Sie, worum es sich bei der Fristentransformation handelt, wie groß die Bedeutung ist, welche Arten es gibt und welche Probleme bei der Transformation von Fristen im Finanzsektor auftreten können.

Was ist die Fristentransformation?

Mit der Fristentransformation ist das in Einklang bringen unterschiedlicher Laufzeiten gemeint, die es im Banksektor gibt. Die Transformation ist deshalb notwendig, weil häufig Schuldner und Gläubiger unterschiedliche Vorstellungen davon haben, über welchen Zeitraum hinweg das Geld angelegt bzw. entgegengenommen werden soll. Deshalb steht mit der Fristentransformation auch die sogenannte Fristenverlängerungsoption eng in Verbindung. Im Wesentlichen haben die Banken im Zuge der Fristentransformation die Aufgabe, die Ansprüche der Kreditnehmer auf der einen und der Sparer auf der anderen Seite in Einklang zu bringen. In dem Zusammenhang werden beispielsweise kurzfristige Geldanlagen formal in langfristige Darlehen umgewandelt. Dazu müssen die Banken mehrere Maßnahmen ergreifen.

Welche Bedeutung hat die Fristentransformation?

Die Fristentransformation hat am Finanzmarkt eine große Bedeutung und ist sogar eine der elementaren Aufgaben sämtlicher Kreditinstitute. Nur durch die Transformation der Fristen können nämlich zeitlichen Lücken geschlossen werden, die es zwischen dem Zeitpunkt des benötigten Geldes und dem zur Verfügung stellen durch Anleger und Sparer gibt.

Ohne eine derartige Fristentransformation könnten Banken beispielsweise kurzfristiges Anlagegeld lediglich in Form kurzfristiger Kredite verleihen. Durch die Fristentransformation hingegen ist es möglich, beispielsweise von zehn Anlegern kurzfristiges Geld einzusammeln und dieses dennoch an andere Kunden mittel- bis langfristig zu verleihen. Dahinter steckt der Gedanke, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass alle zehn Kunden ihr kurzfristig angelegtes Geld zur gleichen Zeit und in vollem Umfang tatsächlich nach einem kurzen Zeitraum abrufen.

Welche Arten der Fristentransformation gibt es?

Im Wesentlichen lässt sich die Fristentransformation nach zwei Arten unterteilen, nämlich:

  1. Transformation der Zinsbindungsfrist
  2. Transformation der Kapitalbindungsfristen

Bei der Transformation von Zinsbindungsfristen geht es darum, dass Kreditzinsen eine andere Laufzeit haben wie Anlagezinsen. Die Folge davon ist ein Zinsänderungsrisiko, dass die Banken regelmäßig haben. Bei der Transformation von Kapitalbindungsfristen geht es um die Laufzeit der Kredite und der entsprechenden Anlageformen. Auch hier weichen die Fristen in der Regel voneinander ab, sodass die Banken eine Kapitalbindungsfristen-Transformation durchführen müssen. In dem Fall entsteht zwar kein Zinsänderungsrisiko, dafür allerdings eventuelle Liquiditätsrisiken.

Welche Probleme gibt es bei der Fristentransformation?

Zwei wesentliche Probleme der Fristentransformation wurden bereits angesprochen, nämlich auf der einen Seite das Zinsänderungsrisiko der Banken und auf der anderen Seite mögliche Liquiditätsrisiken. Darüber hinaus kann eine Schwierigkeit darin bestehen, dass sowohl Einlagen als auch Kredite innerhalb der Bilanz unter anderem im Hinblick auf deren Fälligkeit auszuweisen sind. Das wiederum führt dazu, dass im Finanzbereich der Grundsatz gilt, dass Banken zu jedem Zeitpunkt zahlungsfähig sein müssen. Damit unterscheiden sich Kreditinstitute von den meisten anderen Unternehmen, bei denen es zum Beispiel möglich ist, Rechnungen erst Tage oder Wochen später zu bezahlen.

Was ist ein Beispiel für die Fristentransformation?

Eine typische Fristentransformation gibt es bei Banken im Kreditbereich. Nehmen wir dazu an, dass ein Kunde seinen aufgenommenen Ratenkredit nicht wie ursprünglich angedacht zurückzahlen kann. Nach sechs Monaten wird das Darlehen nicht mehr bedient, sodass bei der Bank eine Zahlungsmittellücke entsteht, weil sie die Raten gesammelt als neuen Kredit an andere Kunden verleihen wollte. In einem solchen Fall muss die Bank eine Fristentransformation dadurch vornehmen, dass sie anderweitig Liquidität angreift oder sonstige Reserven nutzt.

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