Die Zinswende ist da: Jetzt noch günstigste Konditionen sichern! Mehr erfahren

Roll-over Kredit

Beim Roll-over Kredit handelt es sich um ein Darlehen mit einer mittel- bis langfristigen Laufzeit. Typisch ist vor allem, dass der jeweilige Kreditzins nicht – wie sonst oft üblich – für die gesamte Darlehenslaufzeit festgelegt wird. Stattdessen findet eine meistens periodische Anpassung an die aktuellen Marktzinsen statt.

Worum handelt es sich beim Roll-over Kredit?

Der Begriff Roll-over ist insbesondere so zu verstehen, dass der Zinssatz des Kredites in regelmäßigen Abständen angepasst wird. Das Roll-over (weiter rollen) bezeichnet also schlichtweg einen bestimmten Zeitraum, nachdem der Kredit in den nächsten Zeitraum „rollt“. Die Zinsanpassung wird normalerweise in regelmäßigen Abständen vorgenommen und. Dies geschieht meistens alle ein bis zwölf Monate. Wichtig ist zudem, dass ein Referenzzins genutzt wird, wie zum Beispiel der Euriobor.

Welche Kreditnehmer sind typisch für Roll-over Darlehen?

Das Verbraucherdarlehen eignet sich in der Regel nicht für den gewöhnlichen Privatkunden. Stattdessen sind es vorwiegend andere Kreditnehmer, die sich häufiger für den Roll-over Kredit entscheiden. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass das Einsatzgebiet in erster Linie der Geldmarkt ist. Hier sind es vor allen Dingen die folgenden Institutionen und Unternehmen, die als Darlehensempfänger auftreten:

  • Städte und Gemeinde
  • Gemeindeverbände
  • Bundesländer
  • Staaten
  • Großunternehmen
  • Konzerne

Der Roll-over Kredit ist auch deshalb beliebt, weil es unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Kennzeichnend ist immer, dass die Darlehenssumme später an einem definierten Datum ausgezahlt wird. Allerdings gibt es auch Alternativen, die in erster Linie beinhalten, dass die Auszahlung variabel erfolgt.

Welche Art von Roll-over Krediten existieren am Markt?

Roll-over Kredite lassen sich insbesondere in zwei große Gruppen einteilen. Bei der ersten Variante wird der vereinbarte Darlehensbetrag zu einem festgelegten Zeitpunkt in einer Summe an den Kreditnehmer ausgezahlt. Bei der zweiten Variante der Roll-over Kredite ist die Darlehenshöhe variabel. Dies führt dazu, dass der Kreditnehmer selbst entscheiden kann, wann er welchen Teil des Gesamtbetrages beansprucht. Es handelt sich hier also um eine Art Kreditlinie bzw. um einen Kreditrahmen, bei dem der Kreditnehmer selbst bestimmt, wann er welchen Teil beansprucht.

Lediglich der maximal mögliche Darlehensbetrag ist auch bei dieser Variante des Roll-over Kredites festgelegt. Eine weitere Art dieser rollenden Kredite sind die sogenannten Stand-by-Roll-over Kredite. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass die Bereitstellung durch die Bank erfolgt. Der Kreditnehmer darf diesen Kreditrahmen nur dann beanspruchen, wenn er tatsächlich einen ungeplanten finanziellen Engpass hat.

Wie läuft es mit der Verzinsung des Roll-over Kredites?

Die Verzinsung ist eine Besonderheit beim Roll-over Darlehen, denn der vereinbarte Zinssatz gilt nicht für die gesamte Laufzeit, wie es zum Beispiel bei einem Ratenkredit der Fall ist. Stattdessen passt die Bank den Zins in regelmäßigen Abständen an, wobei immer ein Referenzzins zugrunde gelegt wird. Heutzutage handelt es sich dabei meistens um den EURIBOR (Euro Interbank Oferred Rate). Der EURIBOR wiederum ist der Referenzzins für Termingelder, die zwischen den Banken untereinander genutzt werden.

Welche Vor- und Nachteile haben Roll-over Kredite?

Wie jede Finanzierungsform, so haben auch Roll-over Kredite sowohl Vor- als auch Nachteile. Der wesentliche Vorteil ist für den Kreditnehmer vor allem, dass er von am Markt sinkenden Zinsen profitiert, insbesondere im Vergleich zu einem Festdarlehen. Dieser Vorteil kann allerdings genauso schnell zum Nachteil werden, wenn nämlich die Zinsen steigen. Dann würden durch die regelmäßige Anpassung des Zinssatzes höhere Kosten für den Darlehensnehmer entstehen. Die variablen Zinsen des Roll-over Kredites sind also in gewisser Weise der größte Vorteil und größte Nachteil zugleich.

Wie muss ein Roll-over Kredit gekündigt werden?

Im Gegensatz zu den meisten Darlehen an Privatpersonen, beispielsweise der Ratenkredit oder das Immobiliendarlehen, wird der Roll-over Kredit für gewöhnlich für eine unbegrenzte Laufzeit abgeschlossen. Dies hat auf eine mögliche Kündigung die Auswirkung, dass diese für gewöhnlich zu jedem beliebigen Termin stattfinden darf, der für eine weitere Anpassung der Zinsen vorgesehen ist. Findet also die Zinsanpassung beispielsweise alle drei Monate statt, so darf der Roll-over Kredit jeweils zum Ende dieser Frist und vor Beginn des neuen Anpassungszeitraumes gekündigt werden.

Der COMPEON Finanzblog

Alles für Unternehmer rund um die Themen Finanzierung, Mittelstand und Digitalisierung. Bleiben Sie mit uns immer informiert!

Jetzt ansehen