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Bedingungsloses Grundeinkommen

Deutschland hat als Wirtschaftssystem bekanntlich die soziale Marktwirtschaft. Das beinhaltet unter anderem, dass jeder Bürger für die Erzielung seines Einkommens verantwortlich ist. Allerdings gibt es eine Reihe von Situationen, in denen Menschen nicht arbeiten können, beispielsweise aufgrund einer Erkrankung. Dann werden oft zwar Sozialleistungen gezahlt, aber häufiger reichen diese nicht aus. In diesem Zusammenhang kommt in den letzten Jahren häufiger der Begriff des bedingungslosen Grundeinkommens zum Tragen.

Worum handelt es sich beim bedingungslosen Grundeinkommen?

Die originäre Idee, die hinter dem bedingungslosen Grundeinkommen steht, beinhaltet, dass alle Einwohner eines Staates von Beginn an so viel Kapital in regelmäßigen Abständen erhalten (meistens monatlich), dass sie davon ohne zusätzliche Arbeit leben können. Bedingungslos heißt also, dass dieses Grundeinkommen jeder natürlichen Person gezahlt wird, ohne dass davon dafür Voraussetzungen zu erfüllen sind. Damit unterscheidet sich das bedingungslose Grundeinkommen zum Beispiel eklatant vom sogenannten Arbeitslosengeld II, meistens als Hartz IV bezeichnet. Hier müssen die Empfänger nämlich etwas für die Sozialleistung tun, beispielsweise sich aktiv um einen Job bewerben.

Das bedingungslose Grundeinkommen hingegen wird jeder natürlichen Person als Einwohner des Landes gezahlt, in der Regel von Geburt an. Bisher handelt es sich allerdings bei diesem Grundeinkommen eher um eine Theorie, denn in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern wird dieses Modell in der Praxis nicht ausgeführt. Hierzulande ist es beispielsweise die Partei die LINKEN, bei denen hin und wieder entsprechende Vertreter ein solches Grundeinkommen fordern.

Wie funktioniert ein bedingungsloses Grundeinkommen?

In der Theorie würde ein bedingungsloses Grundeinkommen so funktionieren, dass der Staat unabhängig von der aktuellen Beschäftigungssituation, dem Alter und der Lebenssituation an jeden Bürger des Landes monatlich einen bestimmten Betrag zahlt. Im Idealfall und in der Theorie reicht dieses bedingungslose Grundeinkommen aus, um davon den gewöhnlichen Lebensunterhalt bestreiten zu können. In der originären Form funktioniert das bedingungslose Grundeinkommen in der Theorie sogar als Grundrecht, sodass es im Artikel XY der Grundrechte festgeschrieben würde.

Welche Vorteile hat ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Der wesentliche Vorteil eines bedingungslosen Grundeinkommens liegt auf der Hand. Er besteht darin, dass alle Bürger eine finanzielle Grundabsicherung haben, unabhängig davon, ob sie arbeiten oder nicht. In der Regel würde das Grundeinkommen (deutlich) höher als die momentanen Hartz IV Bezüge sein, sodass eine bessere Grundabsicherung gegeben wäre. Wenn in der Vergangenheit über ein bedingungsloses Grundeinkommen diskutiert wurde, dann standen in der Regel Beträge von rund 1.000 Euro pro Monat im Raum.

Welche Nachteile hat ein bedingungsloses Grundeinkommen?

Dass es in Deutschland und anderen europäischen Ländern bisher kein bedingungsloses Grundeinkommen gibt, kommt nicht von ungefähr. Der Hauptkritikpunkt besteht darin, dass eine Reihe von Bürgern eventuell keiner Arbeit mehr nachgehen würden, wenn sie ohnehin Monat für Monat beispielsweise 1.000 Euro als Grundeinkommen erhalten wurden. Der zweite große Nachteil ist natürlich, dass es für den Staat ein enormer finanzieller Aufwand ist, für ein solches Grundeinkommen zu sorgen.

Insbesondere über die zuvor genannte Kritik wird allerdings heftig diskutiert. Manche Anhänger des Grundeinkommens sind zum Beispiel der Auffassung, dass der Anreiz zum Arbeiten dennoch nicht verloren gehen würde, weil es sich beim Grundeinkommen eben nur um eine Grundsicherung handelt. Große Sprünge würden sich mit dem Grundeinkommen sicherlich nicht machen lassen, sodass zusätzlicher Anreiz zur Arbeit nach wie vor gegeben wäre.

Bedingungsloses Grundeinkommen vs. Marktwirtschaft und Kapitalismus

Grundsätzlich steht die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens den meisten Wirtschaftssystemen in Europa entgegen, die durch Marktwirtschaft und Kapitalismus geprägt sind. Stattdessen wäre ein solches Grundeinkommen vielmehr in Ländern geeignet und würde dort zu finden sein, bei denen das vorherrschende Wirtschaftssystems der Kommunismus ist. Immerhin steht das Grundeinkommen dem Kapitalismus insoweit entgegen, dass nicht jeder Mensch aufgrund seiner Fähigkeiten und Leistungen das gleiche Einkommen erzielen kann und auch nicht sollte. Durch das Grundeinkommen könnte also die Leistungsbereitschaft genauso gefährdet werden, wie die fachlichen Unterschiede zwischen den Bürgern, die es nun einmal in einer Gesellschaft immer geben wird.

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