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Beschäftigungsgrad

Unter dem Beschäftigungsgrad verstehen die meisten Menschen vermutlich, wie hoch die Beschäftigungsquote zum Beispiel in Deutschland ist. Tatsächlich ist der Beschäftigungsgrad per Definition allerdings eine andere Einheit, die im Zuge der Betriebs- und Volkswirtschaft benötigt wird. Worum es sich beim Beschäftigungsgrad handelt, erläutern wir im folgenden Beitrag.

Was ist der Beschäftigungsgrad?

Mit dem Beschäftigungsgrad wird angegeben, wie hoch die Auslastung von Mitarbeitern oder Maschinen ist, die in einer Firma eingesetzt werden. Bemessenen wird der Beschäftigungsgrad auf Grundlage der Gesamtkapazität. Dabei handelt es sich um die Gesamtleistung, die in einem Unternehmen unter Aufbringung sämtliche Ressourcen überhaupt zu erbringen ist. Vereinfacht dargestellt sagt der Beschäftigungsgrad also zum Beispiel, viele einzelne Produkte mit einer Maschine produziert werden im Verhältnis dazu, welche Produktionsmenge bei vollständiger Auslastung der Maschine möglich wäre.
Ermittelt wird der Beschäftigungsgrad, indem die sogenannte Ist-Beschäftigung durch die Planbeschäftigung geteilt wird. Das Ergebnis ist somit der prozentuale Beschäftigungsgrad, der die Auslastung der Mitarbeiter oder Maschinen benennt. Nicht selten schwankt der Beschäftigungsgrad aufgrund verschiedener Umstände, weil eine Maschine beispielsweise in die Jahre gekommen ist oder momentan weniger Aufträge vorhanden sind.

Welche Bedeutung hat der Beschäftigungsgrad?

Oftmals wird der Beschäftigungsgrad auch als Auslastungsgrad bezeichnet. Die wesentliche Bedeutung besteht darin, dass Unternehmen anhand des Beschäftigungsgrades gut einschätzen können, wie produktiv sie arbeiten. Dabei werden häufig Lücken als auch Engpässe identifiziert. Ein geringer Beschäftigungsgrad zum Beispiel sagt aus, dass das Unternehmen seine vorhandenen Kapazitäten deutlich besser nutzen kann. Dies wiederum hat zur Folge, dass eventuell spezielle Abläufe Optimierungspotenzial besitzen. Ein hoher Beschäftigungsgrad ist vor allem dann für Firmen von Vorteil, wenn generell relativ hohe Fixkosten existieren. Dann wird durch die Produktion nämlich eine gute und gleichmäßige Verteilung der Fixkosten auf die einzelnen Güter vorgenommen.

Welche Auswirkungen hat der Beschäftigungsgrad?

Beim Beschäftigungsgrad gibt es zwar keine einheitlichen Ergebnisse, die zum Beispiel für eine Unter- oder Überbeschäftigung bezüglich der Auslastung sprechen. Dennoch wirkt sich ein relativ niedriger Beschäftigungsgrad in der Praxis genauso wie ein recht hoher Beschäftigungsgrad aus. Hier muss jedes Unternehmen seine eigene Messlatte finden, ab wann der Beschäftigungsgrad zu gering oder zu hoch ist, sodass entsprechender Handlungsbedarf besteht.
Bei einem zu niedrigen Beschäftigungsgrad besteht die Auswirkung meistens darin, dass bestimmte Abläufe verbessert werden und die Firma sich zum Beispiel verstärkt um neue Aufträge bemüht. Ein (zu) hoher Beschäftigungsgrad hingegen macht es unter Umständen erforderlich, weitere Maschinen anzuschaffen oder Mitarbeiter einzustellen, damit sämtliche Aufträge tatsächlich ausgeführt werden können.

Was ist die Formel für den Beschäftigungsgrad?

Der Beschäftigungsgrad lässt sich mit einer bestimmten Formel ermitteln, nämlich:
Aktuelle Auslastung / durch mögliche Auslastung (Kapazität)
Wichtig zu wissen ist, dass der Beschäftigungsgrad sich sowohl für das gesamte Unternehmen ermitteln lässt als auch beispielsweise für Abteilungen oder einzelne Maschinen. Nehmen wir zur Verdeutlichung der Beschäftigungsgrad-Formel an, dass innerhalb einer Firma täglich 3.000 Smartphones produziert werden. Tatsächlich könnten allerdings bis zu 5.000 Handys am Tag vom Band laufen. Wenn man nun die 3.000 produzierten Smartphones durch die 5.000 möglichen dividiert, ergibt sich auf diese Weise ein Beschäftigungsgrad von 0,6 oder auch 60 Prozent.

Was ist der Break-Even beim Beschäftigungsgrad?

Häufiger wird im Zusammenhang mit dem Beschäftigungsgrad auch vom Break-Even gesprochen. In dem Fall ist die Auslastung der Kapazität exakt so hoch, dass sämtliche Kosten des Unternehmens im Zusammenhang mit der Produktion gedeckt sind, allerdings noch kein Gewinn erzielt wird. Erst nach dem Überschreiten des Break-Even kann das Unternehmen in dem Fall Gewinne verbuchen. Handlungsbedarf besteht demnach vor allem, wenn der Break-Even noch nicht erreicht ist, sodass eine Unterbeschäftigung vorliegt. Dann sind nämlich die Kosten höher als die Einnahmen durch die Produktion.

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