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Schwellenländer

Der Begriff Schwellenländer ist den meisten Menschen aus dem Anlagebereich bekannt. Dort gibt es die Möglichkeit, zum Beispiel gezielt in Aktien oder Anleihen eines Schwellenlandes zu investieren, die wiederum am sogenannten Emerging Market beheimatet sind. Doch was genau ist ein Schwellenland eigentlich?

Worum handelt es sich bei Schwellenländern?

Bei Schwellenländern handelt es sich um Staaten, die sprichwörtlich an der Schwelle vom Entwicklungsland zur Wirtschafts- und Industrienation stehen. Daher kommt auch der Begriff zustande, denn diese Länder zählen weder zu den Entwicklungsländern noch handelt es sich bereits um Industrienationen wie Deutschland oder die Vereinigten Staaten. Sämtliche Länder der Welt lassen sich demzufolge einer der folgenden drei Kategorien zuordnen:

  • Entwicklungsländer
  • Schwellenländer
  • Industrie- und Wirtschaftsnationen

Die meisten Länder in Afrika zum Beispiel zählen zu den Entwicklungsländern. Schwellenländer finden sich vorwiegend im südamerikanischen und asiatischen Raum, worauf wir im späteren Verlauf unseres Beitrages noch etwas näher eingehen werden.

Ein typisches Kennzeichen der Schwellenländer ist unter anderem, dass moderne Bereiche und sehr arme und noch unterentwickelte Regionen innerhalb eines Landes zu finden sind. Somit befinden sich Schwellenländer noch in der Schwebe bzw. in einem etwas fortgeschrittenen Prozess, der die Industrialisierung zum Ziel hat. Oftmals dauert es mehrere Jahrzehnte, bis es ein Schwellenland tatsächlich zur Wirtschaftsnation schafft. Manchen Schwellenländern gelingt dieser Sprung auch gar nicht oder sie geraten im schlimmsten Fall sogar wieder zurück in den Status eines Entwicklungsstandes

Welche Merkmale weisen Schwellenländer auf?

Auf der einen Seite gibt es keine einheitlichen Definition, wann ein Staat als Schwellenland zu bezeichnen ist und wann er vielleicht schon zu den Industrienationen oder noch zu den Entwicklungsländern zählt. Dennoch haben sich mittlerweile einige Eigenschaften und Merkmale ausgebildet, an denen sich der Status Schwellenland zumindest mit einer höheren Wahrscheinlichkeit festmachen lässt:

  • Nischen des Weltmarktes werden genutzt
  • Schwellenland setzt oft auf Export von Fertigwaren oder Rohstoffen
  • Starkes Wachstum bei durchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen
  • Ausbilden der Mittelschicht
  • Arbeitsproduktivität auf Niveau der WOCDE-Länder, jedoch bei wesentlich geringerem Lohn
  • Erzielen überdurchschnittlicher Wachstumsraten
  • Zunehmende Ausweitung industrieller Tätigkeiten

Welche Staaten zählen zu den Schwellenländern?

Wie viele Staaten zu den Schwellenländern gezählt werden, ist einem stetigen Wechsel unterliegen. Meistens sind es durchschnittlich zwischen 20 bis 30 Staaten, welche dieser Rubrik zuzuordnen sind. Bis vor geraumer Zeit waren die Schwellenländer vor allem unter der Bezeichnung BRIC bekannt, wobei die Abkürzung für die folgenden Staaten stand:

  • Brasilien
  • Russland
  • Indien
  • China

Mindestens Russland und China sind heutzutage allerdings keine Schwellenländer mehr, sondern in manchen Branchen mittlerweile sogar führende Industrienationen. Dementsprechend sind andere Staaten an diese Stelle getreten, sodass es aktuell insbesondere die folgenden Länder sind, die – unter anderem seitens der Weltbank – in die Rubrik der Schwellenländer eingeordnet werden:

  • Südafrika
  • Brasilien
  • Mexiko
  • Thailand
  • Malaysia
  • Litauen
  • Äthiopien

Wie Sie an dieser beispielhaften Auflistung erkennen, verteilen sich die Schwellenländer im Grunde auf alle vier Kontinente (naturgemäß außer Australien).

Welche Bedeutung haben Schwellenländer in der Finanzwirtschaft?

Wie eingangs bereits erwähnt, kennen viele Menschen dem Begriff Schwellenland aus dem Anlagebereich. Dort gibt es den speziellen Sektor der Emerging Markets, denn Anleger haben die Möglichkeit, gezielt in die hoffentlich positive Wirtschaftsentwicklung der Schwellenländer zu investieren. Dies funktioniert in erster Linie über spezielle Fonds, Aktien oder Anleihen. Allerdings sollten sich Investoren stets darüber im Klaren sein, dass ein Investment in den Bereich Emerging Markets besonders risikoreich ist.

Es kann passieren, dass das Schwellenland einen Rückschritt macht und in den Status des Entwicklungslandes zurück fällt oder „auf ewig“ ein Schwellenland bleibt. Dies würde Anlegern häufig sogar Verluste verursachen. Auf der anderen Seite kann es natürlich ebenfalls passieren, dass der Sprung zur Wirtschaftsnation gelingt, was für Anleger häufig hohe Gewinne bedeutet.

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