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Sprungfixe Kosten

Einige Begriffe aus der Betriebswirtschaft sind oft selbst Experten wenig geläufig, erst recht nicht dem Normalverbraucher. Dazu zählen vermutlich unter anderem die sogenannten sprungfixen Kosten. Dennoch haben sie in einem Unternehmen eine nicht unerhebliche Bedeutung.

Worum handelt es sich bei sprungfixen Kosten?

Eine andere Bezeichnung für die sprungfixen Kosten sind intervallfixe Kosten. Es handelt sich um solche Kosten, die grundsätzlich zwar auf der einen Seite innerhalb eines Zeitraumes konstant bleiben, sich jedoch dann überproportional ändern, wenn eine bestimmte Produktionsmenge überschritten wird. Dann ist ein sprunghafter Anstieg der Kosten auf ein deutlich höheres Niveau zu erkennen, was zum Namen der sprungfixen Kosten geführt hat.

Es gibt demzufolge bei sprungfixen Kosten stets eine bestimmte Schwelle, ab deren Überschreiten die Ausgaben überproportional ansteigen. Auf dieser Grundlage stellen die sprungfixen Kosten eine Mischung aus fixen Kosten auf der einen und variablen Kosten auf der anderen Seite dar. Die Höhe der sprungfixen Kosten hängt damit in erheblichen Umfang davon ab, welche Menge des entsprechenden Gutes produziert wird.

Was sind die Gründe für sprungfixe Kosten?

In den meisten Fällen kennen Unternehmen in erster Linie fixe und variable Kosten. Was also sind die Gründe dafür, dass es auch sprungfixe Kosten geben kann? Der wesentliche Grund für die Existenz der sprungfixen Kosten besteht darin, dass ab dem Erreichen einer bestimmten Produktionsmenge die jeweiligen Kapazitäten des Unternehmens ausgeweitet werden müssen. So reicht beispielsweise eine Lagerhalle ab einer bestimmten Produktionsmenge nicht mehr aus, sodass zusätzlicher Raum für die Lagerung geschaffen werden muss. Das ist jedoch naturgemäß mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Gleiches gilt für die Verwaltung, deren Aufwand ab einer bestimmten Produktionsmenge ebenfalls sprunghaft ansteigt. Aus diesem Grund findet man sprungfixe Kosten nahezu ausschließlich bei Unternehmen, die in der Produktion tätig sind.

Beispiel zu sprungfixen Kosten

Die sprungfixen Kosten lassen sich am besten an einem Beispiel aus der Praxis verdeutlichen. Nehmen wir also an, dass ein Automobilhersteller bisher mit zwei Lagerhallen ausgekommen ist, um die produzierten Fahrzeuge dort bis zum Verkauf oder der Auslieferung an die jeweiligen Automobilhändler unterbringen zu können. Auf der letzten Hauptversammlung haben die Aktionäre allerdings beschlossen, dass die Produktion deutlich ausgeweitet werden soll, um mehr Umsatz zu generieren und dementsprechend den Gewinn zu erhöhen.

Bisher werden pro Jahr 20.000 Fahrzeuge hergestellt, sodass die Kapazität der zwei vorhandenen Lagerhalle ausreicht. Jetzt allerdings muss eine weitere Lagerhalle gebaut bzw. gekauft oder auch gemietet werden, denn ab einer Produktionsmenge von mehr als 20.000 Autos reicht der vorhandene Platz nicht mehr aus. Zu diesem Zeitpunkt erhöhen sich die Fixkosten beim Unternehmen deutlich, denn entweder muss eine neue Lagerhalle gebaut bzw. gekauft oder entsprechend gepachtet bzw. angemietet werden.

Das wiederum führt dazu, dass sich die Ausweitung der Produktion nur ab einer bestimmten Menge rentiert, weil die zuvor beschriebenen sprungfixen Kosten zu einem deutlichen Anstieg der Fixkosten geführt haben. Es würde sich im Beispiel also kaum lohnen, wenn der Automobilhersteller seine Kapazitäten von bisher 20.000 Fahrzeugen pro Jahr nur auf 21.000 Autos erhöht. Stattdessen sollte die Produktionskapazität um mindestens 3.000 bis 5.000 Fahrzeuge steigen, damit aufgrund der sprungfixen Kosten überhaupt ein Mehrerlös generiert werden kann.

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