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Kapitalverzehr

Der Kapitalverzehr kommt im Finanzbereich nahezu ausschließlich im Zusammenhang mit einem sogenannten Entnahmeplan zum Tragen. Hier gibt es zwei Varianten, was die beispielsweise monatlich stattfindende Rentenauszahlung angeht. Zum einen kann sich der Inhaber des Entnahmeplans für den Kapitalerhalt und zum anderen für den Kapitalverzehr entscheiden. In unserem Beitrag gehen wir zunächst auf ein, worum es sich beim Kapitalverzehr handelt. Ferner stellen wir diesen dem Kapitalerhalt gegenüber, gehen auf die Vor- und Nachteile ein sowie darauf, bei welchen Finanzprodukten der Kapitalverzehr grundsätzlich relevant sein kann.

Was ist der Kapitalverzehr?

Mit dem Kapitalverzehr ist vereinfacht dargestellt das Aufbrauchen bereits angesammelten Kapitals gemeint. Das bedeutet, dass Sie zum Beispiel ein Vermögen von 100.000 Euro haben und dieses so lange auszahlen lassen, bis inklusive der Zinsen oder sonstigen Erträge kein Geld mehr übrig ist. Ihr Kapital wird also im wahrsten Sinne des Wortes aufgezehrt. Von Bedeutung ist der Kapitalverzehr nahezu ausschließlich dann, wenn Sie einen sogenannten Entnahmeplan nutzen. Dieser wird häufig auch als Rentenplan oder Auszahlplan bezeichnet.

Kapitalverzehr vs. Kapitalerhalt

Bei den zuvor erwähnten Entnahmeplänen gibt es meistens zwei Varianten, zwischen denen sich der Kunde entscheiden kann. Die erste Variante wird als Kapitalerhalt bezeichnet. Sie sieht vor, dass zwar auch in diesem Fall eine meist monatliche Auszahlung des Vermögens stattfindet. Allerdings bleibt das Grundkapital, beispielsweise die zuvor genannten 100.000 Euro immer dauerhaft erhalten. Das wiederum bedeutet, dass die monatliche Rentenzahlung ausschließlich aus dem Ertrag besteht, der durch das angelegte Vermögen generiert wird. Eine Konsequenz daraus ist, dass die monatliche Summe natürlich deutlich geringer sein wird, als wenn das Kapital mit ausgezahlt wird.

Die zweite Variante ist dementsprechend der Kapitalverzehr. In diesem Fall wird genau ausgerechnet, für welchen Zeitraum das vorhandene Kapital nebst Erträgen reichen würde, wenn monatlich der Betrag X als Rentenzahlung überwiesen wird. Da sowohl Erträge als auch das vorhandene Kapital bei Entnahmeplan sehr gut kalkuliert werden können, können Sie durch den Kapitalverzehr im Detail berechnen, über welchen monatlichen Betrag Sie für welchen Zeitraum verfügen.

Welche Vorteile hat der Kapitalverzehr?

Insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie sich bei einem Entnahmeplan zwischen dem Kapitalerhalt und dem Kapitalverzehr entscheiden müssen, ist es wichtig, sowohl Vor- als auch Nachteile des Kapitalverzehrs zu kennen. Den Hauptvorteil haben wir zuvor bereits kurz angesprochen. Er besteht darin, dass die monatliche Summe, die Ihnen durch den Entnahmeplan zur Verfügung steht, natürlich deutlich höher ausfallen kann, wenn Sie den Kapitalverzehr wählen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Sie im Detail wissen, für welchen Zeitraum das angesammelte Kapital beim Kapitalverzehr reicht und wie hoch die monatliche Rente ausfällt.

Was sind die Nachteile des Kapitalverzehrs?

Der Kapitalverzehr hat auch einen Nachteil, der allerdings nicht zwangsläufig auf jeden Anleger und Inhaber eines Entnahmeplans zutreffen muss. Der Nachteil besteht darin, dass Ihre Rücklagen in Form des vorhandenen Kapitals immer geringer werden und vielleicht irgendwann damit komplett aufgebraucht sein könnten. Das ist darauf zurückzuführen, dass die monatlichen Auszahlungen nicht nur die Erträge beinhalten, sondern Ihr vorhandenes Kapital immer weiter reduziert wird.

Beispielrechnung für Entnahmeplan mit Kapitalverzehr

Beim Entnahmeplan mit Kapitalverzehr ist es für nahezu alle Inhaber eines solchen Rentenplans die wichtigste Frage, wie lange das angesammelte Kapital reichen wird. Diesbezüglich kommt es natürlich darauf an, welchen monatlichen Betrag Sie dem Guthaben entnehmen und auch die Höhe der Rendite spielt eine Rolle, die mit dem angelegten Geld erzielbar ist. Um diese Berechnung einmal an einem praktischen Beispiel zu verdeutlichen, gehen wir von den folgenden Daten und Zahlen aus:

Kapitalbetrag: 150.000 Euro
Jährliche Rendite: 3,5 %
Auszahlung mit Kapitalverzehr
Monatliche Rente: 850 Euro
Auszahlungsdauer: ca. 20 Jahre

In diesem Beispiel würde bei einem monatlich gewünschten Budget von 850 Euro das vorhandene Vermögen mit Kapitalverzehr also für ca. 20 Jahre ausreichen. Falls dieser Zeitraum aus Ihrer Sicht zu gering ist, können Sie natürlich durch Reduzierung der monatlichen Auszahlung eine Steuerung dieser Variablen vornehmen. Ohne Kapitalverzehr wäre die monatliche Auszahlung übrigens erheblich geringer, denn dann würden nur die Erträge in die monatliche Rate einfließen. Im Beispiel wären dass bei einer Anlagesumme von 150.000 Euro und einer jährlichen Rendite von 3,5 Prozent lediglich X Euro jährlich 5.250 Euro, also monatlich knapp 440 Euro.

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