Die Zinswende ist da: Jetzt noch günstigste Konditionen sichern! Mehr erfahren

Kostenträgerstückrechnung

Die Kostenträgerstückrechnung ist ein Begriff aus der Betriebswirtschaft, der den meisten Menschen vermutlich nicht bekannt sein dürfte. Deutlich mehr anfangen kann man mit der Kalkulation, die eine einfachere Bezeichnung für die Kostenträgerrechnung darstellt. Worum es sich bei dieser Stückrechnung handelt, weshalb die Kostenträgerstückrechnung von Bedeutung ist und welche Arten der Kalkulationsverfahren es nach verschiedenen Kriterien differenziert gibt, erläutern wir in unserem Beitrag.

Was ist die Kostenträgerstückrechnung?

Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich bei der Kostenträgerstückrechnung um eine Kalkulation. Diese Rechnung hat das wesentliche Ziel, die in einem Unternehmen anfallenden Kosten auf die einzelnen Kostenträger zu verteilen bzw. diesem zuzuordnen. Deshalb dient die Kostenträgerstückrechnung dazu, die sogenannten Selbstkosten für ein Produkt oder eine Dienstleistung zu identifizieren. Die Berechnung der Kostenträgerstückrechnung findet nicht nur vor der Aufnahme eines neuen Produktes in die Angebotspalette statt, sondern darüber hinaus wird die Kalkulation normalerweise stetig im laufenden Betrieb durchgeführt.

Nimmt man die Kostenträgerzeitrechnung zur Kostenträgerstückrechnung mit dazu, erhält man in der Gesamtheit die Kostenträgerrechnung. Der Zweck der Kostenträgerstückrechnung ist vor allem, dass aufgrund der ermittelten Selbstkosten anschließend Veränderungen bei den Preisen vorgenommen werden können, damit das Unternehmen im optimalen Fall noch effizienter und damit wirtschaftlicher arbeitet.

Weshalb ist die Kostenträgerstückrechnung von Bedeutung?

Die Kostenträgerstückrechnung hat deshalb eine große Bedeutung, weil Unternehmen dadurch ihre Selbstkosten feststellen können. Damit sind sämtliche Aufwendungen gemeint, die im Zusammenhang mit der Produktion oder auch der Vermarktung der eigenen Angebote stehen. Ferner werden in der Kostenträgerstückrechnung auch die Vertriebskosten berücksichtigt. Nur auf dieser Grundlage ist es Unternehmen überhaupt möglich, Preise für die eigenen Produkte festzulegen, mit denen sich ein Gewinn erwirtschaften lässt.

Welche Arten der Kostenträgerstückrechnung gibt es?

Im Rahmen der Kostenträgerstückrechnung gibt es mehrere Kalkulationsverfahren, die Unternehmen anwenden können. In erster Linie wird zwischen den folgenden Verfahren differenziert:

  • Zuschlagskalkulation
  • Divisionskalkulation
  • Kostenverteilung
  • Äquivalenzziffernkalkulation
  • Restwertmethode

Die Zuschlagskalkulation findet insbesondere dann ihre Anwendung, wenn es um eine Einzel- oder Serienfertigung geht, die sich auf verschiedene Produkte beziehen. Innerhalb der Zuschlagskalkulation werden die entsprechenden Einzel- und Gemeinkosten voneinander getrennt. Im zweiten Schritt findet eine Zuordnung der Einzelkosten den jeweiligen Kostenträgern auf Grundlage des sogenannten Verursacherprinzips statt.

Die älteste und darüber hinaus einfachste Form der Kostenträgerstückrechnung ist die sogenannte Divisionskalkulation. Sie kommt insbesondere unter der Voraussetzung zur Anwendung, dass das Unternehmen eine Massenfertigung einheitlicher Erzeugnisse vornimmt. Das Grundprinzip der Divisionskalkulation besteht darin, dass die Kosten hierfür auf der Grundlage der Gesamtkosten innerhalb einer bestimmten Periode ermittelt werden, die anschließend durch die Anzahl der hergestellten Produkte dividiert wird.

Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten bei der Kostenträgerstückrechnung

Die Kostenträgerstückrechnung lässt sich nicht nur nach der Art der Kalkulationsverfahren differenzieren, sondern ebenfalls noch nach weiteren Eigenschaften in verschiedene Gruppen einteilen. So gibt es beispielsweise im Hinblick auf den Zeitpunkt der Berechnung insbesondere die folgenden drei Varianten:

  • Vorkalkulation
  • Zwischenkalkulation
  • Nachkalkulation

Darüber hinaus ist es ebenfalls möglich, eine Differenzierung auf Grundlage des Ausgangspunktes bzw. der Marktsituation vorzunehmen. In diesem Fall wird zwischen der Vorwärtskalkulation, der Differenzkalkulation und der Rückwärtskalkulation unterschieden.

Differenzierung der Kostenträgerstückrechnung nach Branchen

Neben den genannten Einteilungen ist es ebenfalls in der Praxis üblich, die exakte Kostenträgerstückrechnung nach der jeweiligen Branche zu unterscheiden. Allerdings geschieht dies nicht bei jeder Einzelbranche, sondern in der Regel werden verschiedene Branchen zusammengefasst und eine der folgenden drei Gruppen zugeordnet:

  • Handelskalkulation
  • Industriekalkulation
  • Handwerkskalkulation

Ferner lässt sich nach dem Kalkulationszweck differenzieren, sodass es zum einen die Selbstkalkulation und zum anderen die Absatzkalkulation gibt.

Der COMPEON Finanzblog

Alles für Unternehmer rund um die Themen Finanzierung, Mittelstand und Digitalisierung. Bleiben Sie mit uns immer informiert!

Jetzt ansehen