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Kapitalbedarfsrechnung

Bei jedem Unternehmen und Selbstständigen besteht insbesondere innerhalb der Gründungsphase, aber ebenfalls im Verlauf der Geschäftstätigkeit, Kapitalbedarf. Oft kann der Bedarf zumindest zum Teil aus Eigenmitteln gedeckt werden, manchmal ist aber auch Fremdkapital notwendig. Ob Kapitalbedarf in der Zukunft besteht und wie hoch dieser ausfällt, kann innerhalb der Kapitalbedarfsrechnung ermittelt werden.

Worum handelt es sich bei der Kapitalbedarfsrechnung?

Inhalt und Intention der Kapitalbedarfsrechnung werden bereits aus dem Namen deutlich. So soll mit der Rechnung ermittelt werden, ob und in welchem Umfang ein Unternehmen vor allem zukünftig Kapitalbedarf hat. In der Regel ist die Kapitalbedarfsrechnung allerdings einen größeren Zeitraum in die Zukunft gerichtet und bezieht sich nicht auf den aktuellen Kapitalbedarf, weil dieser in den meisten Fällen ohnehin nicht so kurzfristig gedeckt werden könnte. Eine etwas andere Variante ist der Liquiditätsplan, denn der beschäftigt sich tatsächlich nicht mit dem langfristigen, sondern mit kurzfristigem Bedarf an Kapital. Demzufolge soll mit der Kapitalbedarfsrechnung ermittelt werden, welcher langfristige Bedarf an Kapital vorhanden ist.

Welche Bedeutung hat die Kapitalbedarfsrechnung?

Die wesentliche Bedeutung der Kapitalbedarfsrechnung besteht darin, zu ermitteln, welches Kapital für welche Zwecke in der Zukunft benötigt wird. Ohne eine solche Rechnung wäre es zum Beispiel oft nicht möglich, in der Zukunft Investitionen zu tätigen oder größere Ausgaben zu planen. Dafür muss nämlich gewährleistet sein, dass das benötigte Kapital auch rechtzeitig zur Verfügung steht. Das Bereitstellen der Mittel ist Aufgabe der Finanzverwaltung innerhalb eines Unternehmens, die deshalb auch für das Aufstellen der Kapitalbedarfsrechnung zuständig ist. Wesentliche Details, die sich aus der Kapitalbedarfsrechnung ableiten lassen, sind:

  • Anstehende Ausgaben sollten mit Einnahmen mindestens gedeckt sein
  • Wie soll und kann der Kapitalbedarf abgedeckt werden?
  • Kapitalbedarf für einen fest definierten Zeitraum ermitteln
  • Kapitalbedarfsrechnung als Vorkalkulation für neues Geschäftsjahr

Grundsätzlich gibt es zwei Hauptergebnisse, die sich aus der Kapitalbedarfsrechnung ableiten lassen. Zum einen kann eine Kapital Unter- und zum anderen eine Kapitalüberdeckung existieren. Bei der Kapitalunterdeckung fällt somit der Bedarf an Kapital höher als eigentlich vorgesehen aus. Das wiederum bedeutet, dass die Ausgaben größer als die Einnahmen werden, sodass durchaus eine Liquiditätsgefahr existiert. Bei der Kapitalüberdeckung hingegen steht dem Unternehmen mehr Kapital als kalkuliert bereit. Dieses überschüssige Kapital kann anderweitig genutzt werden.

Kapitalbeschaffung als Folge der Kapitalbedarfsrechnung

Eine Folge der Kapitalbedarfsrechnung ist oft das Beschaffen von Kapital, falls dieses für zukünftige Projekte noch nicht ausreichend vorhanden ist. Hier stehen den Unternehmen mehrere Maßnahmen zur Verfügung, beispielsweise das Eigenkapital durch die Ausgabe von Aktien zu erhöhen, Kredite aufnehmen oder sich um sonstige Finanzierungen kümmern. Auch die Reduzierung der Kosten ist eine Option, damit die liquiden Mittel auf diese Weise erhöht werden.

Wie erfolgt die Kapitalbedarfsrechnung?

In der Praxis ist in der Regel die Abteilung mit der Kapitalbedarfsrechnung betraut, die eine Finanzplanung vornimmt. Vor allem für anzuschaffendes Anlagevermögen wird in der Regel zukünftig Kapital benötigt, also zum Beispiel für den Kauf neuer Maschinen oder Fahrzeuge. Aber auch das Umlaufvermögen muss finanziert werden, sodass diesbezüglich die Kapitalbedarfsrechnung ebenfalls bei den meisten Unternehmen greift. Aus dem Grund ist es oft die folgende Kapitalbedarfsrechnung, die in der Summe zum Gesamtkapitalbedarf führt:
Investitionen in Anlagevermögen
+ Investitionen in Umlaufvermögen
+ Betriebsausgaben
+ Privatausgaben
+ Sicherheitspuffer / Rücklage
In der Summe lässt sich so der Kapitalbedarf ermitteln, den ein Unternehmen zu einem zukünftig festgelegten Terminen hat.

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